Was ist Künstliche Intelligenz?
Einfach Erklärt
Sobald unser Auge ein Bild sieht, werden alle Informationen darüber zu unserem Gehirn gesendet: Formen, Größen, Farben, Abstände und vieles mehr, es erhält ein Paket mit all diesen Daten. Unser Gehirn besteht aus Milliarden von Neuronen, die untereinander verbunden sind. Sobald die Informationen im Gehirn ankommen sind, werden zahlreiche dieser Neuronen aktiviert. Für jedes Bild werden unterschiedliche Neuronenverbände stimuliert. Das Ergebnis ist unsere Wahrnehmung, also das Bild, das das Auge sieht.
Mit jeder neuen Erfahrung oder jeder neu gelernten Information passt das Gehirn diese neuronalen Verbindungen an. Das bedeutet, die Informationen, die wir aufnehmen, werden durch die Veränderung und Stärkung dieser Verbindungen gespeichert.
Wissenschaftler haben versucht, diese Funktionsweise in Maschinen nachzubilden. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist die Künstliche Intelligenz (KI). Es gibt verschiedene Ansätze in der KI, aber das, was dem menschlichen Gehirn am ähnlichsten ist, nennt man "Neuronales Netzwerk".
Mit neuronalen Netzwerken hat man versucht, Informationen ähnlich wie das Gehirn zu verarbeiten. Während unser Gehirn Emotionen und Gedanken hat, "denken" Maschinen nicht wirklich (zumindest noch nicht). Sie erkennen und verarbeiten Muster in Daten.
Jahrzehntelang wurde an den mathematischen Konzepten dieser Netzwerke gefeilt. Früher waren Computer nicht leistungsstark genug, um mit den komplexen Theorien umzugehen, doch das hat sich in den letzten Jahren geändert.
Heute können wir komplexe neuronale Netzwerke in Maschinen implementieren und testen. Man gibt einer solchen Maschine einen Grundriss für die Datenverarbeitung und speist sie dann mit großen Datenmengen. Diese Daten werden in Strukturen gespeichert, die den neuronalen Verbindungen in unserem Gehirn ähneln.
Versucht man dann, mit der Maschine zu "kommunizieren", hängt die Qualität der Antwort von der Menge und Qualität der Daten ab.
Mit wenigen Daten antwortet sie ungenau.
Zum Beispiel wenn man die Frage stellt "Wie hoch ist der Eifelturm?"
kommt mit wenig Daten eine Antwort die in etwa so aussieht
"ch eischqu solita sul..."
Doch wenn man sie mit enormen Datenmengen, beispielsweise Millionen von Büchern und Texten, füttert, kann sie fließend und verständlich antworten.
Ein Beispiel dafür ist ChatGPT.
Das Ziel war es nach dem erfolgreichen generieren von Text, dass man auch andere Daten wie z.B. Bilder oder Videos verarbeiten kann. Sie interpretieren und analysieren Bilder und können sogar neue Bilder generieren, wie es beispielsweise bei DALL·E der Fall ist.
Das Erstaunliche daran ist, dass die Entwicklung solcher Systeme sehr schnell voranschreitet. Vielleicht erleben wir in den nächsten Jahren Systeme, die in vielen Aufgabenfeldern den Menschen übertreffen.
Im nächsten Artikel gehen wir detaillierter darauf ein, was Künstliche Intelligenz heute schon leisten kann und in Zukunft möglicherweise erreichen wird.